„Spatial Bodies“ – Gewinner der Kategorie „Beste Architektur-Visualisierung“ 2016
Die Kamera schwenkt langsam über die Skyline einer japanischen Metropole, der bedeckte Himmel lässt die Gebäude ohne Schlagschatten nüchtern und unspektakulär normal erscheinen – bis zu dem Moment, an dem sie sich wie aus dem Extruder ins Unendliche verlängern und in den Himmel strecken, zu Knoten verbiegen oder zur eigens komponierten Trance-Musik wie die Tentakel von Seesternen in der Strömung des Meeres mit dem lauen Wind zu schwingen scheinen.
„Spatial Bodies“ suggeriert eine Welt zwischen Robotern, Organismen und Architektur, durch die der Betrachter lautlos wie in einem Zeppelin zu schweben scheint.
Die Analogie kommt nicht von ungefähr. In seinen bisherigen Animationsvideos hatte sich der schwedische Künstler Stefan Larsson, der sich hinter dem Label Aujik verbirgt, als Autodidakt überwiegend mit Animationen von Robotern und Organismen Spezialkenntnisse im Motion Tracking angeeignet. Seit 7 Jahren lebt er in Japan und fand in Tokyo und Osaka mit dem Metabolismus der 1960er Jahre die ideale Vorlage, um seine shintoistisch animistisch motivierten Belebungen von Materie in Kombination mit künstlicher Intelligenz auf Architektur zu übertragen. Die realen Bilder für die 360-Grad-Panoramafahrt in 100 Metern Höhe über Osaka lieferte seine DJI Phantom 3-Drohne, HDR-Fotos und Google-Earth-Bilder. Vier Monate hat er gebraucht, um seine Utopie zum Leben zu erwecken. Zwei Wochen benötigte allein das Motion Tracking mit dem Programm SynthEyes: dabei musste die Auswahl wichtiger Gebäude der Skyline, die für die weitere Bearbeitung vorgesehen waren, mit einem 3D-Raster versehen werden. Die 3D-Modellierung nahm Larsson mit 3ds Max vor, das Rendering in V-Ray 2.0, die Farbabstimmung mit der Magic Bullet Suite sowie die weitere Postproduktion mit Premiere, After Effects und Photoshop.
Den Soundtrack hat der Electro-Musiker Daisuke Tanabe in ständigem Austausch mit Larsson parallel zur Entwicklung des Films komponiert.
Credits „Spatial Bodies“: Director: Stefan Larsson – Studio: Aujik – Country: Japan – Software: 3ds Max, V-Ray, After Effects, Premiere
Nominierte dieser Kategorie im Jahr 2016:
Putzmeister – Bauma 2016
White Apartment
Studio: Schokolade Filmproduktion – Agency: Zet B – Client: Putzmeister Holding GmbH – Country: Germany
Software: Cinema 4D, After Effects
Artist: Florian Tappeser – School: Hochschule Darmstadt – Country: Germany
Software: Maya, Marvelous Designer, Unreal Engine, SpeedTree, Photoshop
Chaos Group sponsert in diesem Jahr diese Kategorie. Mehr dazu hier.